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Ideenpool: Curriculare Vorschläge zur Gestaltung von Sprachfördermaßnahmen für Erstschriftsprachlernende
Die folgende Auflistung enthält Auszüge der curricularen Vorschläge der Alphabetisierungskurse des BAMF (vgl. Bundesamt für Migration und Flüchtlinge 2015: 164 – 170), die für Erstschriftsprachlernende grundlegend sind und nah an das A1-Niveau heranreichen, dieses aber nicht vollständig beschreiben.
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Allgemeine Kenntnisse, Fertigkeiten und Fähigkeiten (mündlich/schriftlich)
- Zahlen
- Klein- und Großdruckbuchstaben (möglichst alle 29)
- Erste Buchstabengruppen
- Häufige Signalgruppen
- Synthesefähigkeit
- Analysefähigkeit auf Wort-, Silben- und Laut-/Phonemebene
- Vermittlung/Wiederholung von teilnehmerorientiertem Wortschatz
- Vermittlung/Wiederholung wichtiger teilnehmerorientierter Redemittel
- Vermittlung/Wiederholung grammatikalischer Strukturen
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Rezeption mündlich (Hörverstehen schulen)
- Zahlen und Daten
- Angaben zu Personen: Name, Herkunft, Sprache, Adresse, Telefonnummer etc.
- Jemanden begrüßen und sich vorstellen
- Informationen austauschen
- Häufig vorkommende feste Wendungen (Chunks)
- Einfache Anweisungen zu Aufgaben im Deutsch-Intensiv-Kurs verstehen
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Medienkompetenz (angepasst an die Fördermaßnahme)
- Ängste und Wünsche im Zusammenhang mit Medien
- Online-Lernmedien
- Funktionen von CD-Playern
- Funktionen von DVD-Playern
- Funktionen von Handys
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Rezeption – schriftlich (lesen)
- Die Schülerinnen und Schüler können die eigene Schrift erlesen
- Silben können erlesen werden
- Aufbau eines teilnehmer- und lehrwerks-orientierten Sichtwortschatzes
- Verschiedene Schriftarten
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Produktion – mündlich (sprechen)
- Zahlen
- Thematischer Wortschatz: Angaben zu Personen (Name, Herkunft, Sprache, Adresse, Telefonnummer etc.)
- Thematischer Wortschatz: Begrüßung und Vorstellung
- Thematischer Wortschatz: Angaben zu persönlich wichtigen Dingen
- Thematischer Wortschatz: Zahlen und Daten
- Thematischer Wortschatz: Informationen austauschen
- Aussprache
- Intonationsmuster (Aussage und Fragesatz)
- sich telefonisch krank melden
- Gründe zu Verspätungen oder zum frühzeitigen Gehen im Kurs angeben
- Mitschülerinnen und Mitschülern Informationen über Hausaufgaben geben
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Produktion – schriftlich (schreiben)
- Unterschiedliche Schreibwerkzeuge und Schreibunterlagen
- Haltegriffe: Tripodengriff (Der Stift wird mit Daumen, Zeigefinger und Mittelfinger gehalten.) bzw. Alternativgriffe
- Feinmotorischer Bewegungsablauf: Grundelemente für die Produktion von Zahlen und Buchstaben
- Stiftführung
- Orientierung in Bezug auf Schreibunterlage und Heft/Buch
- Ökonomische Schreibweise
- Aufbau eines teilnehmer- und lehrwerksorientierten Schreibwortschatzes
- Ausbildung einer für andere Personen lesbaren Schrift
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Interaktion – mündlich (hören und sprechen)
- Vorbereitung auf die Bewältigung kleiner, kommunikativer Aufgaben in der Öffentlichkeit (Schemakompetenz)
- Nach dem Befinden fragen
- Informationen zur Person (Name, Herkunft, Adresse etc.) und allgemeine
- Informationen erfragen
- Begrüßen und sich vorstellen und auf Begrüßungen reagieren
- Sich verabschieden und auf Verabschiedungen reagieren
- Um Wiederholung bitten
- Auf einfache Fragen zur Person reagieren
- Familienmitglieder vorstellen
- Telefonnummer erfragen und angeben
- Auf einfache Aufträge im Deutsch-Intensivkurs (z. B. zur Lösung von Aufgaben) angemessen reagieren und gegebenenfalls nachfragen, wenn etwas unklar ist
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Interaktion – schriftlich (lesen und schreiben)
- Formlose Angaben zur Person (Name, Adresse, Alter etc.)
- Kleine Notizen als feste Wendungen („Komme später!“, „Bin gleich wieder da!“ etc.)
- Einfache Anmeldeformulare
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Grammatik
- Bestimmte Artikel im Nominativ
- Personalpronomina (1., 2. Person Sg./1., 3. Person Pl.)
- Singular und Plural
- Feste Wendungen mit Präsens („ich bin ..., ich möchte ..., ich habe ... etc.)
- Verneinung mit nicht und kein (Negativartikel)
- Aussagesatz
- Persönlich bedeutsame W-Fragen als feste Wendungen („Wie heißen Sie?“, „Woher kommst du?“ etc.)
- Das Verb sein (ich, Sie und du)
- Präpositionen in und aus in festen Wendungen „ich komme aus“, „ich wohne in“ etc.
- Unbestimmte Artikel im Nominativ
- Nullartikel
- Possessivartikel in festen Wendungen („Mein Sohn heißt ...“)
- Personalpronomina
- Endungen zur Erkennung des Genus
- W- und Ja/Nein-Fragen
- Das Verb sein (restliche Formen im Präsens)
- Das Verb haben in festen Wendungen („Ich habe zwei Kinder“)
- Konjunktiv II von mögen: “möchte“
- Verbkonjugation Präsens für regelmäßige Vollverben
- Imperativ in festen Wendungen („Kommen Sie, bitte!“, „Setz dich!“)
- Konnektoren
- Wortbildung (Vorsilbe + Substantiv), z. B. Name und Vorname
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Lernstrategien und Lerntechniken
- Heftführung
- Selbstkorrektur bei Aufgaben
- Produktion von Unterrichtsmaterialien als Lernstrategie
- Anwendung der selbst produzierten Unterrichtsmaterialien
- Gespräche über die Funktion der erstellten Unterrichtsmaterialien
- Um Hilfestellung bitten
- Orientierung auf einer Landkarte
- Über die Bedeutung von Hausaufgaben sprechen
- Einführung in Lösungsstrategien für verschiedene Übungstypen (Zuordnungsaufgaben)
- Memotechniken zur Wortschatzarbeit
- Wörter mit Artikel lernen
- Strategien im Umgang mit Hörtexten
- Gezielt nach Hilfe fragen
- Hilfe bei den Hausaufgaben „zu Hause“ organisieren
- Arbeit mit einer Landkarte
- Sprachgebrauchsstrategien: Mimik und Gestik einsetzen
- Sprachgebrauchsstrategien: Zur L1 (Erstsprache) wechseln
- Sprachgebrauchsstrategien: Wörter erfinden
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Methodenwissen zum offenen Unterricht
- Einzelarbeit
- Kleingruppen- und Partnerarbeit
- Das Helfer-Prinzip in der L1/L2 [L2: Zweitsprache (hier: Zielsprache Deutsch)
- Arbeit an einer parallel zum Plenum bestehenden Station
- Einführung in die Tätigkeit der Selbstkontrolle
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Portfolio
- Ausfüllen einfacher Formulare (Angaben zur Person)
- Selbstbeurteilung einfacher Aufgaben mit Hilfe von Visualisierungen
- Mündliche Selbstbeurteilung einfacher Aktivitäten
- Reflexion über das Portfolio
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Herstellung von Unterrichtsmaterialien
- Herstellung eines persönlichen DaZ-Portfolios
- Herstellung von Buchstabenkärtchen
- Herstellung von Papp-Buchstaben zum Erfühlen
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Lehrwerkswissen und Arbeitsweisen
- Konkrete Visualisierungen/Visualisierungen in Lehrwerken
- Umgang mit Bildern/Fotos aus DaZ-Lehrwerken zum Sprechanlass oder zur Wortschatzaktivierung und -einführung
- Einführung in die Zweier- und Kleingruppenarbeit
- Mitwirkung an der Konzeption und Produktion von Unterrichtsmaterialien
- Umgang mit Hörtexten
- Umgang mit Lernspielen
- Brainstorming
- Übungstypen (Zuordnungsaufgaben und Lückentexte)
- Einführung in den Umgang mit einem Computer (Umgang mit der
- Tastatur/Arbeit mit einem Schreibprogramm)
- Arbeitsweisen in Zweier- und Kleingruppen
- (Lehrwerksbezogene) Visualisierungen für Aktivitäten (z. B. Auge für „lesen“, Stift für „schreiben“ etc.)
- Umgang mit einfachen Visualisierungen aus DaZ-Lehrwerken zum Sprechanlass oder zur Wortschatzaktivierung und -einführung
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Sprach- und phonologische Bewusstheit
- An- und Auslauterkennung
- Reimerkennung
- Einsicht in das alphabetische Prinzip
- Segmentierung auf Laut- und Silbenebene
- Konzept der Groß- und Kleinschreibung
- Wort- und Satzkonzept
- Distinktive Merkmale von Phonemen (stimmhaft/-los, plosiv etc.)
- Segmentierung auf Laut- und Silbenebene
- Wortakzent und Satzakzent
- Lange und kurze Vokale
- Konzept über Groß- und Kleinschreibung
- Das Konzept „Höflichkeit“: Sie oder du?
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Interkulturelle Kompetenz und Landeskunde
- Vergleich zwischen den Konzepten „Zeit“ in der Herkunfts- und Zielkultur (z. B. ist das Zuspätkommen ein Zeichen für Desinteresse oder eine Folge kulturell unterschiedlicher Wahrnehmungen über die Bedeutung von Pünktlichkeit?)
- Möglichkeiten der Einflussnahme auf unterrichtliche Prozesse
- Angemessenes Verhalten bei Krankheit (z. B. sich krankmelden)
- Pflichten und Rechte der Schülerinnen/Schüler und Lehrkräfte